Am 1. und 2. Oktober findet die Gebietskonferenz zu Energie- und Klimaökonomie des CESifo statt, nachdem sie im März dieses Jahres aufgrund von COVID-19 abgesagt worden war.
Martin Hintermayer, Research Associate am EWI, wird bei dieser Konferenz einen Vortrag mit dem Titel “How does the EU ETS reform impact allowance prices? The role of myopia, hedging requirements and the Hotelling rule” (gemeinsame Arbeit mit Johanna Bocklet) halten. Sein Vortrag wird am 1. Oktober um 15.30 Uhr stattfinden.
Martin Hintermayer ist außerdem nominiert für den Distinguished CESifo Affiliate Award.
Zusammenfassung des Vortrags:
Das Papier verwendet ein zeit-diskretes partielles Gleichgewichtsmodell des Europäischen Emissionshandelssystems (EU ETS), um die Auswirkungen der jüngsten Reform auf die Zertifikatspreise zu analysieren. Durch die Berücksichtigung von eingeschränkter Rationalität wie Kurzsichtigkeit oder Hedging-Anforderungen stellen wir fest, dass der Hotelling-Preispfad ex post nicht mehr sichtbar ist, obwohl die Hotelling-Preisregel ex ante in der Entscheidungsfindung der Unternehmen gilt. Kurzsichtigkeit und Hedging-Anforderungen haben auf dem Markt vor der Reform nur geringe Auswirkungen, beeinflussen aber die Marktergebnisse nach der Reform stark. Im reformierten EU ETS können Hedging-Anforderungen in Kombination mit einem restriktiven Angebot an Zertifikaten sogar zu einer physischen Verknappung der Zertifikate führen. Dennoch kann keine der beiden Formen der eingeschränkten Rationalität die Marktergebnisse in der dritten Handelsperiode des EU ETS vollständig erklären. Das Zusammenspiel von Kurzsichtigkeit und Hedging-Anforderungen jedoch, kann den Preisanstieg im EU ETS nach der Reform erklären.