Mit einem neuen Tool des Energiewirtschaftlichen Instituts an der Universität zu Köln (EWI) lässt sich der Effekt von zusätzlichen Investitionen in Energieeffizienz und von vermehrtem Einsatz von Lastmanagement in der Industrie analysieren. Berechnen lassen sich die Auswirkungen auf Ergebnisse des Strommarktes wie Stromkosten und CO2-Emissionen in Deutschland und in China. Damit können Stakeholder aus Politik, Industrie und Wissenschaft Investitionsentscheidungen und Politikoptionen bewerten.
Das Simulationstool ist im Rahmen der Studie „A Comparative Analysis and Simulation of DSM and Energy Efficiency in Chinese and German Industry“ entstanden. Darin untersucht das EWI im Auftrag der Deutschen Energieagentur (dena) die Potenziale und regulatorischen Voraussetzungen von Lastmanagement und Energieeffizienz in den Industrien von Deutschland und China.
Eine Berechnung mit Hilfe des Tools zeigt zum Beispiel, dass die deutsche Zementindustrie im Jahr 2030 rund 103 Kilotonnen CO2 durch den Einsatz von Lastmanagement einsparen könnte. Die zugrunde gelegte Stromerzeugungsstruktur sowie die Annahmen zur technischen Einsatzmöglichkeit von Lastmanagement sind transparent im Tool dargestellt und können frei angepasst werden. Dadurch können technische Veränderungen sowie Anpassungen der politischen Zielsetzungen berücksichtigt werden.
Die Forschung wurde im Rahmen des Sino-German Energy Transition Project durchgeführt. Als Teil der Deutsch-Chinesischen Energiepartnerschaft im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) unterstützt das Projekt “Sino-German Energy Transition” chinesische und deutsche Think Tanks dabei, den deutsch-chinesischen wissenschaftlichen Austausch zur Energiewende zu stärken und deutsche Erfahrungen mit der Energiewende mit einem chinesischen Publikum zu teilen. Das Projekt zielt darauf ab, eine kohlenstoffarme Energiepolitik zu fördern und den Aufbau eines effektiveren, kohlenstoffarmen Energiesystems in China durch internationale Zusammenarbeit und Politikforschung und Modellierung zum gegenseitigen Nutzen zu unterstützen.