Mehr Wärmepumpen, weniger Gasheizungen – mit dem neuen Gebäudeenergiegesetz (GEG) (Stand September 2023) könnten ab dem Jahr 2026 Wärmepumpen 41 bis 50 Prozent der neu installierten Heizungen ausmachen, Wärmenetze 20 bis 27 Prozent und Gasheizungen nur noch 24 bis 33 Prozent. Verglichen mit dem GEG-Entwurf von April 2023 bedeutet dies bis zum Jahr 2030 allerdings weniger Wärmepumpen. Dies liegt vor allem an der Kopplung der Fristen an die kommunale Wärmeplanung.
Das Energiewirtschaftliche Institut an der Universität zu Köln (EWI) hat die Auswirkungen des GEG-Beschlusses vom 8. September 2023 auf die Entwicklung von Heizungsinstallationen in Wohngebäuden bis zum Jahr 2030 in drei Szenarien untersucht. In den Szenarien der EWI-Analyse „Update: Auswirkungen des Gebäudeenergiegesetztes auf Wohngebäude“ zeigt sich, dass der Bestand an Wärmepumpen als unmittelbare Erfüllungsoption des GEG-Beschlusses auf bis zu 4,8 Millionen im Jahr 2030 ansteigen könnte. Die vorliegende Analyse aktualisiert die Szenarien der EWI-Untersuchung zum GEG-Entwurf von April 2023 und vergleicht die möglichen Auswirkungen der Anpassungen.
Drei Szenarien projizieren den Heizungsbestand im EWI-eigenen Gebäudemodell bis zum Jahr 2030. Im ersten Szenario dienen in erster Linie Wärmepumpen als Erfüllungsoption, sodass sie ab dem Jahr 2026 etwa 50 Prozent der Neuinstallationen ausmachen. Im zweiten Szenario werden über die Bestandsverdichtung hinaus vermehrt neue Wärmenetze aufgebaut. Im dritten Szenario installieren mehr Haushalte als in den anderen Szenarien wasserstofffähige Gasheizungen.
In den betrachteten Szenarien würde die Zahl der Wärmepumpen von 1,0 Millionen im Jahr 2020 auf bis zu 4,8 Millionen im Jahr 2030 ansteigen. In den zuvor analysierten Szenarien auf Basis des GEG-Entwurfs hätte es bis 2030 bis zu 6,3 Mio. Wärmepumpen geben können. „Verglichen mit dem Kabinettsentwurf könnte es mit dem GEG-Beschluss im Jahr 2030 bis zu 1,5 Mio. neue Wärmepumpen weniger geben“, sagt Philipp Artur Kienscherf, Senior Research Consultant am EWI, der die Analyse zusammen mit Philipp Theile erstellt hat. Neben dem Anstieg der Wärmepumpen könnte auch die Zahl der Fernwärmeanschlüsse auf 1,6 Mio. bei primärer Bestandsverdichtung bzw. 1,9 Mio. bei Wärmenetzneubau zunehmen. Die Anzahl der Gasheizungen würde gegenüber dem Jahr 2020 zurückgehen. Im Jahr 2030 verblieben in den betrachteten Szenarien 9,9 Mio. bis 10,2 Mio. Gasheizungen.
Die vergleichsweise geringen Unterschiede in den Szenarien resultieren in erster Linie aus der verkürzten Zeitspanne zwischen 2026 und 2030, die mit der Kopplung der Fristen an die kommunale Wärmeplanung einhergeht. „Die langen Austauschzyklen von Heizungen bremsen den Umstieg auf neue Technologien im Gebäudebestand“, sagt Philipp Theile, Senior Research Associate am EWI.