Die Finanzierungslücke im Wasserstoffmarkthochlauf

Der Forschungsbericht „The financing gap in the hydrogen market ramp-up: analysis of demand and price scenarios“ bewertet die Wirtschaftlichkeit der potenziellen Nutzung kohlenstoffarmen Wasserstoffs auf Basis der Wasserstoffnachfrageprognosen deutscher Klimaneutralitätsszenarien. Für Anwendungen, bei denen konventionelle, fossil basierte Prozesse günstiger sind als wasserstoffbasierte, ist eine marktgetriebene Umstellung auf Wasserstoff unwahrscheinlich. Soll der Einsatz von Wasserstoff für die Anwendungen dennoch gefördert werden, kann sich ein zusätzlicher Finanzierungsbedarf ergeben. Für jede dieser Anwendungen wird eine näherungsweise Break-Even-Analyse durchgeführt, um den Wasserstoffpreis zu ermitteln, bei dem die Nutzung von Wasserstoff wirtschaftlich günstiger ist als die Nutzung konventioneller Energieträger. Dabei werden auch CO2-Preise, Mautgebühren, Steuern und die Treibhausgasminderungsquote berücksichtigt.

Der Forschungsbericht zeigt, dass die Break-even-Preise für Wasserstoff in fast allen betrachteten Anwendungen und Jahren unter den derzeit angenommenen zukünftigen Marktpreisen für Wasserstoff liegen. Multipliziert mit der angenommenen Wasserstoffnachfrage der Nachfrageszenarien ergibt sich eine prognostizierte Finanzierungslücke. Die Finanzierungslücke wird für insgesamt neun verschiedene Preisszenarien berechnet und beträgt in einer mittleren Simulation 2-10 Mrd. Euro für das Modelljahr 2030 und 30-100 Mrd. Euro für das Modelljahr 2045. Steigende Preise für fossile Brennstoffe und CO2-Emissionen erhöhen den Break-Even-Preis und verringern so die Finanzierungslücke. Den größten Einfluss auf die Höhe der Finanzierungslücke hat der unbekannte zukünftige Wasserstoffpreis.

Art der Publikation: Analyse
Verfasst von: Dr.-Ing. Ann-Kathrin Klaas, Merit Dressler, Felix Schäfer, Dr. David Strake
Datum: Oktober 2024
Art der Publikation: Analyse
Verfasst von: Dr.-Ing. Ann-Kathrin Klaas, Merit Dressler, Felix Schäfer, Dr. David Strake
Datum: Oktober 2024