Wie ändert sich der Strompreis, wenn Kraftwerke stillgelegt werden? Wie beeinflussen steigende Zertifikatspreise im europäischen Emissionshandel den Strommarkt? Und wie rentabel sind Gas-Kraftwerke bei den derzeit niedrigen Erdgaspreisen?
Antworten auf diese Fragen liefert die sogenannte Merit-Order. Sie bezeichnet die Reihenfolge, in der die an der Strombörse anbietenden Kraftwerke eingesetzt werden, und orientiert sich an ihren Grenzkosten. Forscher*innen des Energiewirtschaftlichen Instituts an der Universität zu Köln (EWI) haben nun ein Tool entwickelt, mit dem Nutzer*innen den Einfluss politischer und marktlicher Entwicklungen auf die Merit-Order des deutschen Kraftwerksparks analysieren und darstellen können.
“Wir haben dieses Tool am EWI entwickelt und würden es gerne der Öffentlichkeit frei zur Verfügung stellen“, sagt Fabian Arnold, Research Associate am EWI. „So wollen wir einen Beitrag zur öffentlichen Diskussion leisten. Alle – egal ob Studierende, Wissenschaftler*innen oder Praktiker*innen aus der Energiewirtschaft – können mit wenigen Klicks die Auswirkungen veränderter Rahmenbedingungen auf die Merit-Order sehen und auch grafisch ablesen.“
Das EWI Merit-Order Tool zeigt die Merit-Order der Kraftwerke an der Strombörse und kann dazu genutzt werden, den Einfluss einzelner Parameter auf die Angebotskurve auf interaktive Weise darzustellen. Parameter sind insbesondere Brennstoffkosten und Emissionszertifikatspreise, umfassen aber auch Transport- und sonstige variable Kosten sowie Emissionsfaktoren und durchschnittliche Ausfallwahrscheinlichkeiten der Kraftwerke. Durch Variation dieser Parameter können sowohl die Merit-Order für spezifische Situationen als auch die mittlere Merit-Order für bestimmte Zeiträume definiert werden.
Mögliche Themenkomplexe, die mit Hilfe des EWI Merit-Order Tools bearbeitet werden können:
Derartige Untersuchungen können insgesamt dazu dienen…