Im Auftrag des Chemieproduzenten INEOS in Köln analysierte das EWI die potenzielle Entwicklung der Gasnachfrage, falls der Ausbau erneuerbarer Energien und die Reduzierung des Energieverbrauchs nicht beschleunigt werden können. Zunächst werden drei Schlüsselmechanismen zur Erreichung der Klimaziele identifiziert: Senkung des Energieverbrauchs, Elektrifizierung des Endenergieverbrauchs und Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien. Doch werden Phänomene wie Rebound-Effekte, langsame Technologieanpassungsraten und Akzeptanzprobleme häufig vernachlässigt. Der Energiebedarf könnte daher unterschätzt werden. Eine mögliche Konsequenz ist eine steigende Nachfrage nach Erdgas und ein steigender Importanteil. Eine theoretische Alternative zu Gasimporten wäre die Erschließung unkonventioneller Gasquellen („Fracking“) in Deutschland. Die Studie kommt jedoch zu dem Schluss, dass dies aufgrund von Umweltrisiken, mangelnder öffentlicher Akzeptanz und der geografischen Nähe Deutschlands zu günstigen und reichlich vorhandenen Gasreserven unwahrscheinlich ist.