Einschlägige Klimaneutralitätsszenarien identifizieren Wasserstoff als wichtigen Energieträger zur Erreichung der Klimaneutralität. Je nach Szenario unterscheidet sich die Nachfrage der Sektoren sowie die regionale Verteilung dieser. Die Kurzstudie „Regionalization of Hydrogen Scenarios – A comparative analysis of demand, infrastructure and supply“ untersucht, inwiefern das genehmigte Wasserstoff-Kernnetz diese Unterschiede abdecken kann. Je nach Nachfrageszenario könnten bis 2045 mehr als drei Viertel des regionalen Wasserstoffbedarfs in Landkreisen anfallen, die eine gute oder sehr gute Anbindung an das Wasserstoffkernnetz aufweisen könnten. Allerdings könnte je nach Szenario ca. ein Sechstel des Bedarfs in Landkreisen anfallen, die keinen Anschluss an das Wasserstoffkernnetz aufweisen und daher auf lokale Erzeugung von Wasserstoff angewiesen wären.
Bis zum Jahr 2030 ist aktuell der Aufbau von ca. 10 GW Elektrolyseleistung in Deutschland geplant. Diese Elektrolyseure könnten, je nach Auslastung, zwischen 14 und 28 TWh Wasserstoff pro Jahr erzeugen. Allerdings sind 85 Prozent der Produktion in Landkreisen geplant, die eine sehr gute Anbindung an das Kernnetz aufweisen könnten. Basierend auf den getroffenen Annahmen würde nur ca. 1 Prozent des Wasserstoffs in Landkreisen produziert werden, die in der aktuellen Planung keinen Zugang zum Kernnetz hätten. Damit ließe sich nur ein Bruchteil der Szenario-basierten Nachfrage in diesen schlecht angebundenen Landkreisen decken.