Regionale virtuelle Kraftwerke (RVKWs) sind unterhalb eines Verteilnetzknotens angesiedelt und vermarkten die Flexibilität von Haushalten, indem sie deren Erzeugungsanlagen und Verbrauchsgeräte in das Verteilnetz einbinden und steuern. Solche Erzeuger und Verbraucher können zum Beispiel PV-Anlagen mit Batterie-Heimspeichern, Wärmepumpen oder Mikro-KWK-Anlagen mit thermischen Speichern und Elektrofahrzeuge mit „intelligenten“ Ladevorrichtungen sein. Betreiber von RVKWs können diese Einheiten bündeln und auf dem Großhandelsmarkt für Strom und ggf. dem Regelleistungsmarkt vermarkten. Regionale virtuelle Kraftwerke können prinzipiell wirtschaftlich betrieben werden.
Allerdings wirkt sich der regulatorische Rahmen erheblich darauf aus, welche Geschäftsmodelle überhaupt möglich und wie profitabel diese ggf. sind. Einschränkungen ergeben sich insbesondere aus dem Letzverbraucherstatus und der damit verbundenen, vergleichsweise hohen Belastung von Haushaltsstrom mit Umlagen, Abgaben und Steuern. Dies macht insbesondere einen am Strommarkt orientierten Speicherbetrieb unwirtschaftlich. Abhilfe würde hier nur eine vollständige Saldierung aller bei der Entnahme aus und Rückspeisung in das Netz anfallenden Umlagen, Abgaben und Steuern schaffen. Geschäftsmodelle, die auf eine reinen zeitlichen Verschiebung von Verbrauch setzen um die damit gewonnene Flexibilität zu vermarkten, sind jedoch möglich. Zusätzliche Erlösmöglichkeiten ergeben sich auch aus potenziellen Direktvermarktungstätigkeiten für Besitzer von nach dem EEG- oder KWKG- geförderten Stromerzeugungsanlagen.